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Aktion Aktion Berlin Aktion Cottbus Aktion Freiburg Aktion Giessen Aktion Hamburg Aktion Karlsruhe Aktion Köln Aktion Leipzig Aktion München Aktion Stuttgart Aktion Villingen-Schwenningen Aktionen zum TVÖD Bundesweiter Aktionstag 7.11.2020

#NichtaufunseremRücken Aktionstag am 7.11.

Am 7.11. fanden in diversen Städten Aktionen unter dem Motto „#NichtaufunseremRücken – Als Klasse kämpfen“ statt.

Hier findet ihr eine Auswahl von Kurzberichten, ausführlichere Berichte findet ihr auf den Kanälen der beteilligten Organisationen.

Berlin

In Berlin fand eine Kundgebung unter dem Motto „Als Klasse kämpfen!“  vorm Eastgate Marzahn statt.
In den Redebeiträgen wurde auf die desaströse Situation der Freizeit- und Kulturschaffenden im 2. Lockdown, die Nullrunde der Tarifverhandlungen im öffentlich Dienst und die 3,3 Millionen Arbeiter*innen in Kurzarbeit eingegangen.

Mit einigen Anwohner*innen konnten Kontakte geknüpft werden, auch sie standen hinter den Grundpositionen der Aktion.
Im Rahmen der Aktion wurde auch an die Kampagne Deutsche Wohnen und co. enteignen erinnert, die im Februar in die zweite Runde geht. Vielen Anwohner*innen in Marzahn, einer Hochburg des Miethaiunternehmens, ist es ein Anliegen, den Volksentscheid zu erwirken. So haben wir einige Kontakte erhalten von Leuten, die gemeinsam mit uns ab Februar Unterschriften sammeln wollen.

Cottbus

Der Aktionstag wurde wieder gemeinsam vom Frauenkollektiv, der Internationalen Jugend, Linksjugend Lausitz und vom Solidaritätsnetzwerk gestaltet. Auch neue Sympathisant*innen kamen zur unserer Kundgebung und verteidigten mit eigenen Redebeiträgen, dass die aktuelle Krise nicht auf unserem Rücken ausgetragen werden darf.

Viele vorbei gehende Passant*innen blieben stehen, hörten sich die Reden an und stimmten mit unseren Forderungen überein und brachten ihre Zustimmung in persönlichen Gesprächen zum Ausdruck.

Das offene Mikrofon wurde diesmal sehr intensiv von mehreren Menschen genutzt, um über ihre eigene Situation zu sprechen und den Bezug zur aktuellen Situation herzustellen. Auch wurde in einem der Redebeiträge gemahnt, die Oktoberrevolution nicht zu vergessen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, nämlich dass wir nur gemeinsam als organisierte Klasse unsere Ziele erreichen können.

Düsseldorf

In Düsseldorf beteilligten sich die Interventionistische Linke Düsseldorf [see red!] und SDAJ Düsseldorf am Aktionstag.

Dort wurden gemeinsam Forderungen in Form von Plakaten und Bannern ins Düsseldorfer Stadtbild
getragen.

In den Abendstunden wurde das Motto des Aktionstags mit Spruchbändern und Pyrotechnik in die Stadt getragen.

Weitere Bilder findet ihr auf der Facebookseite von seered.

Freiburg

In Freiburg kamen gut 50 Menschen auf dem Platz der alten Synagoge zusammen. Dort hörten sie verschiedene Reden der Internationalen Jugend zur Wirtschaftskrise, der Tarifeinigung im öffentlichen Dienst und den Auswirkungen von Corona und der Wirtschaftskrise. Das Solidaritätsnetzwerk stellte seine 9 Forderungen gegen die Wirtschaftskrise vor und zeigte damit eine solidarische und demokratische Alternative zum jetzigen kapitalistischen System auf. Spontan machte auch ein in der Pflege Beschäftigter seinem Angst und Ärger über die nun drohenden 12-Stunden-Schichten in Krankenhäusern Luft.

Gießen

„The Working Dead rises again” – unter diesem Motto beteiligte sich die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen (ARAG) am bundesweiten Aktionstag von #NichtaufunseremRücken.

Die Aktivist*innen solidarisierten sich mit den Arbeiterinnen und Arbeitern, die im Tarifkampf des Öffentliches Dienstes ein miserables Ergebnis durch die Verhandlungsführer der Gewerkschaft erhalten haben: Sieben Monate Nullrunde und eine Erhöhung, die dem Inflationsausgleich nicht standhält.

Verkleidet als Zombies verdeutlichten wir die Arbeitsbedingungen unserer Klasse. Wie wandelnde Tote funktionieren wir in diesem System, das uns auspresst wie Zitronen. „You make us zombies you make us mad – we are the working Dead“ und „Dieses System, es ist verseucht – Zombies aller Länder vereinigt Euch“ hallte es durch die Gießener Fußgängerzone. Laut und entschlossen zogen wir durch den Seltersweg, verteilten Flyer und sprachen mit interessierten Passant*innen.

Hamburg

In Hamburg hat das Bündnis #NichtAufUnseremRücken zum Aktionstag am 7.11. eine Demonstration unter dem Motto „Gute Löhne statt Beifall“ abgehalten. Ziel war es, sich mit allen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu solidarisieren, aber auch mit anderen sich in Arbeitskämpfen befindenden Arbeiter*nnen.

Mit im Bündnis waren in Hamburg Young Struggle, AGIF, Zora und das Solidaritätsnetzwerk. Bei der Auftaktkundgebung vor dem Einkaufzentrum Steilshoop wurden kämpferische Reden gehalten und TeilnehmerInnen und Passanten hatten die Möglichkeit, ihre Forderungen auf dem Front-Transpi zu ergänzen. Mit knapp 50 TeilnehmerInnen marschierte der Demozug dann los. Vorbei ging es unter anderem an der Asklepios Klinik. Hier wurde eine Zwischenkundgebung gehalten, in der wir uns gegen ein privatisiertes, dem kapitalistischen Profitzwang unterworfenes Gesundheitssystem gestellt, und mehr Personal an Krankenhäusern und bessere Arbeitsbedingungen für dieses gefordert haben.

Karlsruhe

Am 7.11. fand in Karlsruhe unter dem Motto „Ihre Krise? Nicht auf unserem Rücken! – Gemeinsam als Klasse kämpfen“ eine Kundgebung statt. Organisiert wurde diese von Perspektive aus der Krise im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages. Gegen 11 Uhr versammelten sich bis zu 100 Menschen auf dem Friedrichsplatz.

Als erste Rednerin sprach eine Vertreterin des Bündnisses Krankenhaus statt Fabrik welches sich seit Jahren gegen die Privatisierung und Profitmaximierung in Krankenhäusern und Pflegeberufen einsetzt. Als nächstes hörten wir eine Rede der SDAJ Karlsruhe die sich schwerpunktmäßig mit der Situation der Kolleginnen und Kollegen in den Kitas und im Erziehungswesen auseinandersetzte.

Viele Passant*innen blieben immer wieder stehen und hörten interessiert den Redner*innen zu.
Weiter sprach auch ein Gewerkschaftssekretär von Ver.di und ordnete die Ergebnisse der vergangenen Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst ein.

Zuletzt sprach noch ein Vertreter des Offenen Antifaschistischen Treffens und zeigte auf, dass rechte Kräfte in Krisenphasen traditionell versuchen vermeintlich einfache Antworten für komplexe Themen zu finden.
Die Kundgebung wurde musikalisch und mit passenden Parolen von der Musikgruppe „Rhythm of Resistance“ begleitet.

Köln

Gemeinsam hielten die Internationale Jugend, das Frauen*Kollektiv, Zora, Young Struggle und das Solidaritätsnetzwerk eine kämpferische Kundgebung ab. Es gab Reden von den Gruppen, Gedichtsbeiträge und Reden von Arbeiter*innen selber.
Die Aktion drückte ihre Solidarität mit den Streikenden in Deutschland und mit den angegriffenen fortschrittlichen Kräften in der Türkei aus.

Leipzig

In Leipzig fand eine kleine Kundgebung auf dem Lindenauer Markt statt, einer der Hauptslogans war „Streiken ist gerechtfertigt“.
In vielen Redebeiträgen haben wir gezeigt, wie einseitig und schädlich viele Maßnahmen sind. Nicht nur droht eine gewaltige Pleitewelle und Zerstörung vieler kleiner Betriebe und Massenentlassungen. Auch werden mitten in der Pandemie immer noch Mieter*innen aus ihren Wohnungen geworfen, wie das erschreckende Beispiel einer 60-jähriger Frau in Freiburg, die sich das Leben genommen hat, kürzlich gezeigt hat.
Mit Anwohner*nnen wurden etliche Gespräche geführt und auch neue Kontakte geknüpft.

Leider wurde der Aktionstag von der Eskalation der Auseinandersetzung zwischen AntifaschistInnen und FaschistInnen im Rahmen der Querdenken-Aktion in Leipzig überschattet.

München

Heute fand der bundesweite Aktionstag #NichtaufunseremRücken statt. In München organisierten wir mit dem Krisenbündnis eine Kundgebung am Orleansplatz.
Wie wir als lohnabhängige Klasse in der Krise kämpfen, das berichteten Kolleg*innen und Gewerkschafter*innen aus sozialen Berufen und der Pflege, vom Bau, Schüler*innen, Geflüchtete und Klimaaktivist*innen in ihren Reden.

Bis zu 100 Menschen beteiligten sich an der Kundgebung. Viele Passant*innen aus dem Viertel blieben interessiert stehen und klatschten Beifall, Autofahrer*innen hupten solidarisch.

Nach der Kundgebung gab es weitere Aktionen. Am Klinikum Rechts der Isar wurde gegen Profitdiktat im Gesundheitssystem ein Transparent und Plakate aufgehängt sowie Parolen auf die Gehwegen gesprüht. Frauenaktivist*innen hängten Plakate auf und sprühten mit Schablonen auf Asphalt, um auf die besondere Belastung von Frauen* in der Krise und auf die Stärke der kämpfenden Frauenbewegung aufmerksam zu machen.

Stuttgart

Zum heutigen Aktionstag „Ihre Krise nicht auf unserem Rücken – als Klasse kämpfen“ versammelten sich rund 80 Leute am Rotebühlplatz.

Zu Beginn der Kundgebung gab es eine Schilder Aktion, die verdeutlichte, was die richtige Antwort auf angekündigten Jobabbau ist – Streik!

Reden wurden von der Betriebsgruppe der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, von einer Kollegin vom KH Ludwigsburg, von dem Zusammenschluss „Alles für die Crew“ der Beschäftigte aus der Veranstaltungsbranche organisiert, von dem Aktionsbündnis 8. März, sowie von Vincenzo Basile, Betriebsratsvorsitzender von Bosch Bietigheim gehalten.

Im Anschluss an die Kundgebung zogen wir mit einer spontanen Demonstration vor das Wahlkampfbüro des OB Kandidaten Frank Nopper. Nopper ist als Mitglied im „Kommunalen Arbeitgeberverband“ direkt an den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst beteiligt gewesen.
Und wir sollten klar machen dass er nicht auf unserer Seite steht! Wir verschönerten sein Büro ein wenig mit Plakaten, die Nopper eben als das entlarven, was er wirklich ist: Ein Feind aller Beschäftigten.

Im Anschluss an unseren Aktionstag beteiligten wir uns an Aktionen gegen den Wahlkampfabschluss der AfD. Auf die Krise kann es keine rassistischen und reaktionären Antworten geben. Einen Bericht dazu findet ihr beim Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region.

Villingen-Schwenningen

Kämpfen lohnt sich – als Klasse zusammenstehen – dafür haben wir mit weiteren Aktionen am bundesweiten Aktionstag am 7.11. in unserer Stadt Position von unten bezogen.

Neben einem Infostand in der Villinger Innenstadt und einem Plakatspaziergang wurde der Metallarbeitgeberverband an seiner Niederlassung im Schwarzwald-Baar-Kreis besucht und in einer Aktion als das benannt was er ist: Südwestmetall – Ausbeuterverein.

Den ganzen Bericht findet ihr bei Solidarität leben VS

Regensburg

In Regensburg zogen krisengeplagte ArbeiterInnen der Sozialrevolutionären Aktion und der Prolos zwei Champagner schlürfende KapitalistInnen auf ihrer Luxusyacht durch die Innenstadt. Das prominente Gesicht von Gloria von Thurn und Taugt Nix, aber auch das weniger bekannte Gesicht desStandortleiters von Continental in Regensburg René Krahn wurden stellvertretend für die Kapitalistinnen der Welt von stereotypischen Arbeiterinnen durch die Regensburger Innenstadt gezogen. Bei Gesprächen der Kapitalistinnen über ihre Investitionen vergessen diese im wahrsten Sinne, wer den Laden am Laufen hält: Es sind die lohnabhängigen Beschäftigten, die durch „Mehrarbeit ohne vollen Lohnausgleich“ wie der Gesamtmetall-Präsident Wolf kürzlich im Interview schwafelte, die Krise managen sollen. Vor allem die Reichen, Aktionäre und Firmenbosse, die die Krise aussitzen und jetzt noch immer Profite generieren, indem sie Arbeiterinnen entlassen oder in Kurzarbeit schicken, neue Absatzmärkte erschließen,werden finanziell unterstützt. Vergessen wird dabei, dass diese Rettungspakete aus dem Geld der ArbeiterInnen gemacht sind, unseren Steuern, unserer Arbeit Wert! Wir fordern klar, all jene für die Krise zahlen zu lassen, die sich schon viel zu lange an unserer Arbeit bereichern und an der Krise sogar noch verdienen, während andere für ihre Existenzgrundlage arbeiten und kämpfen müssen.