Corona
bestimmt schon heute weite Teile unseres Lebens. Das wird sich auch voraussichtlich so schnell nicht ändern – im Gegenteil. Die Folgen der Pandemie werden uns noch lange beschäftigen. Neben den wenigen positiven Aspekten wie das Mehr an Zeit und das Erfahren echter gelebter Solidarität, wird diese Krise für Viele von uns verheerende Ausmaße annehmen:
- wirtschaftlich: Schon vor Corona zeichnete sich eine umfassende Wirtschaftskrise ab. Die Pandemie wirkt katalysierend für die Dauer und Intensität der Krise. Schon jetzt sind deutschlandweit über 10 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Viele können ihre Miete nicht mehr zahlen, werden durch die Krise an den Rand des Existenzminimums gedrängt. Eine Tendenz, die sich in den nächsten Monaten dramatisch entwickeln könnte. Denn schon aus vorangegangenen Krisen kennen wir die Maßnahmen, um die Profite der Großkapitalisten zu schützen: Massenentlassungen, Sozialkürzungen, Lohndumping. Wie gewohnt werden die Gewinne privatisiert, die Verluste dagegen vergesellschaftet.
- sozial: Die Kontaktbeschränkungen führen zu Isolation & Vereinsamung. Das trifft vor allem Alleinstehende, aber auch Menschen z. B. in Pflegeheimen und Gefängnissen, deren Besuchsrecht stark eingeschränkt wird. Menschen also, die ohnehin schon oft unter sozialer Isolation leiden. Auf längere Zeit erzeugt dieser Zustand psychische Krankheiten wie Depressionen. Doch auch viele nicht allein Lebende leiden unter den Maßnahmen: Schon jetzt ist vielerorts ein deutlicher Anstieg häuslicher Gewalt zu verzeichnen, Streits, Schläge und Schlimmeres. Die Leidtragenden sind vor allem Frauen und Kinder.
- gesundheitlich: Die gesundheitlichen Folgen sind noch immer schwer abzuschätzen, klar ist aber, dass Covid19 allein in Deutschland Zehntausende Todesopfer fordert, von anderweitigen gesundheitlichen Folgen ganz zu schweigen. Auch hier trifft die Krise vor allem die ärmsten Teile der Gesellschaft. Denn die leiden oft an Vorerkrankungen und ihnen wird eine schlechtere Gesundheitsversorgung zuteil.
- kulturell: Wann das kulturelle Leben hierzulande wieder aufgenommen wird, steht in den Sternen. Kino, Freibad, Konzert, Stadion, Theater, Parties etc. sind ein wichtiger Indikator der Lebensqualität und dienen neben dem sozialen Austausch auch der kollektiven Identitätsfindung.
- politisch: Natürlich benutzt der deutsche Staat die Pandemie, um faschistische Herrschaftsmittel wie Versammlungsverbote und Ausgangssperren wieder salonfähig zu machen. Die Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes hebelt elementare Grundrechte aus; in Tradition der neuen Polizeiaufgaben- und Integrationsgesetze wird sich so ein Instrumentarium an faschistoiden Maßnahmen zusammengestellt. Auch andere rechte Umtriebe versuchen natürlich, die Situation für sich zu nutzen, streuen absurde Verschwörungstheorien und versuchen, sich als Verfechter der Verfassung zu gerieren.
Es ist allerhöchste Eisenbahn, sich gegen diese ganze Scheiße zu wehren! Wir haben keinen Bock darauf, wieder für die Krise zu blechen, während die Gewinne der Bonzen durch milliardenschwere Pakete gerettet werden! Wir wollen leben – natürlich ohne Andere und uns selbst gesundheitlichen Risiken auszusetzen! Wir wollen Wege finden, dies zu ermöglichen, ohne vollends zu vereinsamen! Lasst uns gemeinsam und solidarisch einstehen – gegen Corona, die Krise und die Rechten! Lasst uns nicht zulassen, dass auch diese Krise auf unserem Rücken ausgetragen wird!
#nichtaufunseremrücken
Unsere zweiteilige Plakatreihe gibt’s hier zum Download: