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Stuttgart: Start der Tariverhandlungen – Wir lassen uns nicht mit warmer Luft abspeisen

Diese Woche beginnen die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst. Die „Kommunalen Arbeitgeberverbände“ (KAV) stellen gleich zum Start unter Beweis, dass sie keinerlei Interesse daran haben, eben jene Branchen aufzuwerten, die die Gesellschaft während der Corona-Krise am Laufen gehalten haben. In der Folge wurden die Entgelttabelle des TVöD und die dazugehörigen Tarifverträge im Öffentlichen Dienst von der Gewerkschaft aufgekündigt.

Forderungen von ver.di

???? Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 %, jedoch mindestens 150 € monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten,
???? Erhöhung der Entgelte für Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen um 100 €,
????Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung,
???? Übernahme der Fahrtkosten in Höhe des ÖPNV-Tickets für Auszubildende,
???? Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland an Westniveau
???? Regelungen zur Altersteilzeit sollen verbessert und verlängert werden
???? für den Gesundheitsbereich, insbesondere die Pflege, wird ein zusätzlicher Verhandlungstisch gefordert

Nachdem sich in vielen Branchen bereits abzeichnet, dass die Folgen der Wirtschaftskrise die ArbeiterInnen tragen sollen, müssen wir deutlich machen: Wir lassen uns nicht mit warmer Luft und wohlwollenden Worten abspeisen lassen.

Die kommende Tarifrunde im Öffentlichen Dienst ist eine gute Gelegenheit. Vor allem, um uns branchenübergreifend mit KollegInnen zusammenzuschließen, gemeinsam zu streiken und Druck in den Betrieben und auf der Straße aufzubauen.

Eines steht fest:
Freiwillig werden uns die Kapitalisten keinen müden Euro überlassen.

Es liegt an uns, uns für unsere Interessen einzusetzen! Teil dieser Auseinandersetzung ist eine starke und kämpferische Gewerkschaft. Dabei dürfen wir uns auf keinen Fall zurücklehnen und davon ausgehen, dass diese in Stellvertretermanier alles für uns regelt und in Ordnung bringt. Die Gewerkschaft besteht aus uns Mitgliedern und kann nur so stark sein, wie wir es sind. Es liegt also an uns Beschäftigten, uns breit und gut organisiert mit Kolleginnen und Kollegen aufzustellen und bessere Arbeitsbedingungen zu erstreiten!

Die Kapitalisten werden versuchen, ihre Chance zu nutzen und die Krise auf uns Beschäftigte abzuwälzen. Die Kolleginnen und Kollegen in der Metall- und Elektroindustrie, aber auch im Einzelhandel sind mit Kurzarbeit, Werkschließungen und Entlassungen konfrontiert.

Diese Krise wird uns noch lange begleiten und nicht durch ein Ende der Pandemie vorbei sein. Denn Ursache dieser Krise ist nicht das Corona-Virus, sondern der Kapitalismus selbst.

Lasst uns deshalb die kommenden Tarifauseinandersetzungen auch mit dem Kampf für eine Gesellschaft verbinden, in der der gesellschaftlich erarbeitete Wohlstand uns allen zugute kommt und nicht nur einzelnen wenigen aus den Chefetagen. In der wir Beschäftigte, die tagtäglich am betrieblichen Geschehen teilhaben und die tatsächliche Arbeit machen, auch über Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen entscheiden.

Dafür müssen wir uns vereinen, streiken und kämpfen!

Für eine kämpferische Tarifrunde!
Für Solidarität und Klassenkampf!

Transpis am 1. September aufgehängt

Am 1. September haben wir an mehreren Stellen der Stadt Transparente aufgehängt: