Tagtäglich erleben wir Zwangsräumungen oder erleiden psychischen Stress durch den Druck der Vermieter:innen. Schimmelbefall, marode Wohnungen und Zwangssperrungen der Energieversorgung gehört mittlerweile schon zum traurigen Alltag bei vielen von uns.
Während die Preise in den Supermärkten, an den Tankstellen oder im öffentlichen Nahverkehr immer weiter steigen, steigen auch unsere Mieten. Doch so rapide, wie die Lebenserhaltungskosten nach oben schnellen, wird unser Lohn in den Betrieben nicht steigen. Die professionellen Politiker:innen und unsere Chefs lassen uns dabei bewusst verarmen!
Während die Energiepreise mittlerweile um 69% angestiegen sind, dürfen wir uns von den gewählten Vertreter:innen anhören, dass diejenigen von uns, die erwerbslos sind, nicht bezuschusst werden sollen, da wir „die Heizung aufdrehen und das Geld zum Fenster hinaus heizen“ würden (Robert Habeck).
Für diejenigen von uns die Wohngeld beziehen es im Oktober einen Zuschuss von 135€ – 175€ geben. Das hier versprochene Geld reicht allerdings bei weitem nicht aus, um die kommende Nebenkostenabrechnung auch nur annähernd abzufedern.
Doch nicht nur bei Erwerbslosen oder Sozialgeldbezieher:innen ist das Thema Mieten & Wohnen ein Dauerbrenner. Auch als Alleinerziehende und oder Familien mit Kindern müssen wir häufig jeden Cent umdrehen, um sich die Mieten noch leisten zu können. Es ist hochproblematisch, wenn am Essen gespart werden muss, um die kommenden Monat über die Runden zu kommen. Der Umzug und der damit verbundenen Suche nach einer neuen KiTa oder Schule lässt viele von uns verzweifeln.
Diese Beispiele sind nur wenige, die zeigen, dass wir uns das Wohnen bald nicht mehr leisten können. Wegen der Profitinteressen von Wohnungskonzeren, Privateigentümer:innen und Politiker:innen werden wir verdrängt, psychisch gedemütigt und sozial isoliert!
Häufig bleibt uns scheinbar nur der Auszug oder der Gang zum Anwalt übrig. Doch es gibt noch einen weiteren Weg: die Misere nicht mehr hinnehmen, uns zusammenschließen und gemeinsam kämpfen!
Eine Enteignung von großen Wohnungskonzernen kann dabei nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Denn erst wenn alle Wohnungen und der gesamte Grund und Boden von den organisierten Arbeiter:innen und nicht mehr durch private Eigentümer:innen verwaltet wird, kann die Wohnungsfrage grundlegend gelöst werden.
Darum müssen wir den Housing Action Day nicht nur als einen Tag sehen wo wir für niedrige Mieten und für höhere Energiezuschüsse kämpfen – sondern als einen Tag an dem wir aufzeigen, dass es nötig ist die gesamten kapitalistischen Verhältnisse umzuwerfen!
Wir müssen unsere Forderungen zur Vergesellschaftung von Wohnungskonzernen auf die Vergesellschaftung des gesamten Grund & Bodens ausweiten, und dafür kämpfen, dass die Wohnungen, Häuser und Straßen in Zukunft uns Arbeiter:innen und Mieter:innen gehören!
Dafür müssen wir beginnen uns zu organisieren und zu vernetzen. Beginnend mit den Häusern in unseren Straßen bis hin zu unseren Stadtteilen.
Damit wir stark sind, falls mal wieder jemand zwangsgeräumt werden soll oder wegen Eigenbedarf seine Wohnung verlassen muss. Und damit wir Stück für Stück stärker werden um grundsätzlich eine Gesellschaft zu erkämpfen, in der Grund, Boden und Wohnraum wirklich keine Ware ist, sondern gemeinschaftlich von den Mieter:innen verwaltet wird.