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Heraus zum internationalen Frauenkampftag!

Die Herrschenden wollen die Wirtschaftskrise, die durch die Pandemie enorm an Fahrt aufgenommen hat, auf den Rücken der arbeitenden Klasse abwälzen. Damit treffen sie  insbesondere Frauen! Denn es sind überwiegend Frauen, die den Laden in der Krise am Laufen halten. Am 8.März, dem internationalen Frauenkampftag, rufen wir dazu auf, gegen patriarchale Unterdrückung und kapitalistische Ausbeutung auf die Straße zu gehen!
Es sind Frauen, die den überwiegenden Teil der Reproduktionsarbeit, also die Haus-, Sorge-, Erziehungs- und Betreuungsarbeit schultern. Ohne diese lebenserhaltende und lebensentwickelnde Tätigkeit, wäre die Lohnarbeit überhaupt nicht denkbar. Denn die Reproduktionsarbeit umfasst die psychische und physische Regeneration der tagtäglich verausgabten Kräfte der gesamten Familie. Darüber hinaus trägt sie auch die Verantwortung für die Wiederherstellung der Arbeitskraft der berufstätigen Familienmitglieder, sowie für die Reproduktion zukünftiger Generationen von Arbeitskräften und deren Sozialisation. 
Bereits vor der Pandemie haben Frauen den privaten Bereich der Reproduktion maßgeblich bewältigt. Dieser Zustand hat sich jedoch verschärft, denn vor allem in der Krise erfahren patriarchale Geschlechterrollen wieder Aufwind.
Dazu kommt die zusätzliche Belastung durch Lohnarbeit. 75% der sogenannten systemrelevanten Berufsgruppen werden von Frauen ausgeübt. Das sind beispielsweise Pflege- und Erziehungsberufe, der Lebensmittelhandel und die Reinigungsbranche. Diese waren bereits vor der Krise gesellschaftlich kaum wertgeschätzte und prekäre Beschäftigungsbereiche. Und obwohl die Wichtigkeit dieser Tätigkeiten durch die Krise deutlicher wurde denn je, haben sich die Arbeitsbedingungen nicht verbessert, sondern in Teilen sogar verschlechtert. Beispielsweise nutzten Bayern, Hessen und Niedersachsen die Pandemie aktuell als Vorwand um massiv in die bisher geltenden Arbeitszeitregelungen einzugreifen. Unter anderem in frauendominierten Arbeitsbereichen wie Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Apotheken, Supermärkten sowie der Kinder- und Jugendhilfe soll zumindest zeitweise die Höchstarbeitszeit auf 12 Stunden hochgesetzt werden. 
Innerhalb des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist die Geschlechterungleichheit nicht auflösbar. Im Gegenteil, der Kapitalismus braucht die unbezahlte Reproduktionsarbeit, um sein ökonomisches Fundament aufrecht zu erhalten. Die Frage nach der Gleichstellung von Frauen kann nicht entkoppelt von der sozialen Frage gelöst werden und auch nicht ohne revolutionäre Perspektive. Die Befreiung der Frauen kann nur realisiert werden, wenn diese Gesellschaftsordnung überwunden wird. Frauenkampf heißt also immer auch Klassenkampf! 
Lasst uns am 8. März gemeinsam einen klassenkämpferischen Ausdruck auf die Straße bringen! Für einen Frauenkampf von unten und für eine befreite Gesellschaft!