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Aktion Aktion Giessen

25.4. #KeineQuarantänefürFreiheitsrechte in Gießen

 

Am vergangenen Samstag rief das bundesweite Bündnis #NichtaufunseremRücken, an dem auch die „Antifaschistische Revolutionäre Aktion Gießen“ (ARAG) beteiligt ist, zum Protest unter dem Motto „Keine Quarantäne für Freiheitsrechte“ auf. Auch in Gießen gab es einige Aktionen. In der Warteschlange einer beliebten Gießener Bäckerei zeigten Anwohnerinnen und Anwohner eine gute Möglichkeit auf, wie zu Zeiten des Corona-Virus demonstriert werden kann. Die Protestierenden stellten sich mit Mundschutz im Abstand von zwei Metern in die Warteschlange und präsentierten ihre politischen Botschaften auf mitgebrachten Schildern. „Wenn wir nicht protestieren gehen können, müssen wir unsere Botschaften mit zum Einkaufen nehmen“, so eine Teilnehmerin. Auf den Schildern war „Finger weg von unseren Daten“ oder „Kein Polizeistaat“ zu lesen. Damit machten die Protestierenden darauf aufmerksam, dass Handydaten und Telefonnummern an staatliche Stellen weitergegeben wurden und Protest in Zeiten der Corona-Pandemie der Willkür der Polizei ausgeliefert ist. Beispielsweise wurde die Journalistin Lotte Laloire bei der Dokumentation von Festnahmen bei einem Protest der „Seebrücke Frankfurt“ von der Polizei behindert und brutal abgeführt. In Hamburg bekam eine Aktivistin mit Schild in der Warteschlange einer Bäckerei ein Bußgeld von 150€ auferlegt. Auch im Gießener Stadtbild machte sich Protest bemerkbar, Schilder mit verschiedenen Forderungen wurden an einer Wäscheleine aufgehängt. An der Wieseck wurde zwischen zwei Bäumen Frischhaltefolie gespannt und mit der Aussage „Kein 12 Stunden Tag“ besprüht und damit Kritik daran geäußert, dass die Beschäftigten der sogenannten systemrelevanten Berufe nun bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten müssen. Ihre Ruhephasen wurden von 11 auf 9 Stunden verkürzt. Auf den Gießener Straßen wurde mit Sprühkreide auf die Lage der Geflüchteten an den EU-Außengrenzen aufmerksam gemacht. Die Forderung „evakuiert Moria“ bezieht sich auf ein Lager für Geflüchtete auf Lesbos, das vor einigen Wochen in die Schlagzeilen geriet. In dem Lager, dass für 3000 Personen ausgerichtet ist, leben 20.000 Menschen unter menschenunwürdigen Bedienungen.