Die Preise steigen so stark an wie seit fast 30 Jahren nicht mehr: Erdgas ist um fast 6 Prozent teurer geworden, Gemüse um fast 9 Prozent und Kraftstoffe sind etwa 30 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Währenddessen bleiben unsere Löhne weitestgehend gleich und dort, wo sie steigen, können sie die Teuerung nicht ausgleichen. Konkret bedeutet das für viele von uns, dass der Lohn in Wirklichkeit sinkt!
Materialmangel und Lieferengpässe – sowohl für die Industrie, als auch für den alltäglichen Konsum – führen zu einer Explosion der Warenpreise. Aber auch die Kosten für Gas, Treibstoff und Strom steigen derzeit rasant. Denn während Konzerne jahrzehntelang mit fossiler Energie Profit gemacht haben, sollen nun wir den notwendigen Wandel in der Industrie hin zu erneuerbaren Energien bezahlen. Das beste Beispiel hierfür ist die CO2-Steuer, die wir blechen sollen. Gleichzeitig wird im Rahmen von gigantischen Rettungsprogrammen für Großkonzerne von den Notenbanken mehr Geld gedruckt, was zusätzlich zur Geldentwertung führt.
Wir sehen also, dass die kapitalistische Wirtschaftsweise immer auf dem Rücken von uns Arbeiter:innen ausgetragen wird. Denn wir schuften für den Profit anderer und sollen dann auch noch die Teuerungen bezahlen, welche wir nicht verursacht haben?
Die kapitalistische Logik treibt die Preise in die Höhe und wir müssen uns zunehmend die Frage stellen, ob wir uns gesunde Lebensmittel leisten, und ob wir die Heizkosten und unsere Miete bezahlen können. Durch den seit Jahren sinkenden Reallohn steigt der finanzielle Druck, was in der Endkonsequenz dazu führt, dass wir mit Strafgebühren, Schufaeinträgen und Zwangsräumungen bestraft werden.
Von der neuen Regierung können wir diesbezüglich nichts erwarten. Der Grünen-Politiker und zukünftige Minister Robert Habeck sagte erst kürzlich:
- „[Die] Übernahme der Heizkosten für HartzIV-Empfänger:innen lädt diese immer dazu ein die Heizung aufzudrehen und das Fenster aufzumachen.“
Deshalb spricht er sich gegen einen Energiezuschuss für Leistungsbezieher:innen aus. Mit dieser Arroganz werden nicht nur die Grünen, sondern auch die SPD und FDP auf uns herabblicken, sobald sie auf ihren Ministerposten sitzen.
Anfang Dezember will eben diese „Ampel“-Koalition ihre neue Regierung einläuten – ohne Antworten auf die Teuerungen. Wir wollen ihre Show deshalb nicht unbeantwortet lassen. Wir rufen dazu auf, in der Woche vom 4.12. bis zum 11.12. Aktionen gegen die Teuerungen und die neue Regierung zu organisieren, um auf die Probleme unser Klasse und unsere Forderungen aufmerksam zumachen.
Denn wir fordern:
- Automatische Anpassung der Löhne an die Preis- und Mietenentwicklung!
- Sofortige Aussetzung von Strom-, Gas- und Wassersperrungen sowie Zwangsräumungen!
- Sofortiger Teuerungs-Zuschuss für Empänger:innen von Grundsicherung!
Geben wir uns mit diesem Leben nicht zufrieden. Kämpfen wir für unsere Forderungen und für eine Gesellschaft jenseits der kapitalistischen Profitlogik!
Ihre Krise – nicht auf unserem Rücken!